Mittwoch, 8. Februar 2012

Liebes :: stoffbüro :: ...

Seit längerem schwebt mir vor, eine dieser wunderschönen Kladden zu nähen, die Du uns in Deinem Blog schon so oft präsentiert hast.
Heute ist der Tag, an dem ich einsehen muss, an diesem Projekt gescheitert zu sein - und zwar KLÄGLICH!!! Ich habe mein Bestes gegeben - habe genäht und aufgetrennt, genäht und wieder auftrennt...

Nach dem letzten Schritt, dem Zusammennähen des "Innenlebens" und der Hülle sieht das Ganze nun so aus! *kreisch* Kann jemand meinen Frust nach so viel Arbeit verstehen???
Ich habe das Ding nun nach vielen Stunden Arbeit voller Wut mit einem lauten Ausruf der Verärgerung des Zorns in den Müll geschmissen. Rettung?! Nicht möglich! Wiederbelebungsversuche sind zwecklos. Ich habe diesen Patienten für tot erklärt.

Vielleicht bekommt ein anderer Patient eines Tages eine neue Chance -  mit dünnerem Stoff, weniger Volumenvlies, dünnerer Einlage?! Fürs erste muss ich mich aber erstmal von diesem Projekt erholen. Sonnensegel müssten genäht werden. Alles klar! Das kann ich...


7 Kommentare:

  1. Liebe Anne,

    erst einmal: So misslungen, wie es Dir scheint, sieht die Kladde nicht aus! An den Ecken ein wenig knüddelig, aber sonst? Gleich ein Fall für den Kübel?

    Am liebsten würde ich nun sagen: Nach all Deinem Frust - ich näh Dir eine, und Schwamm drüber. Aber würde das nicht Deine Näherinnen-Ehre kränken? Möchtest Du die Dinge ein wenig ruhen, und sich sacken lassen, und es dann nochmal versuchen? Oder ist der Mülleimer die Endstation für Kladden aus dem Hause Zaubertroll? (Ich versuche mich selten ein zweites Mal an gescheiterten Projekten.)

    Also, Du wählst: Du bekommst eine von mir (ein kühnes Versprechen, an dessen Umsetzung ich mich recht bald machen würde, angesichts des nahenden Entbindungstermins... naja... morgen beginnt gerade mal der Mutterschutz). Oder aber ich schreibe Dir eine ausführliche Anleitung - wahrscheinlich ohne Fotos, weil z.Zt. keine weitere Kladde auf meiner Liste steht, und auch kein passender Geburtstag ansteht. Dann schicke ich Dir eine Tafel Schokolade, und Du versuchst es nochmal.

    Sag an.

    Liebe Grüße aus einem
    :: stoffbüro ::
    auf dem Sprung.

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  2. Uups. Das klingt nicht gut. Da ich Deine Arbeitsweise kenne und weiß, wie sorgsam und akkurat Du arbeitest, wundert es mich.

    Was kann da nur passiert sein?

    Ich weiß, wie frustrierend so ein Lauf sein kann. Das nächste Projekt klappt bestimmt.

    Dicke tröstende Grüße,

    Caterina

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  3. Liebes :: stoffbüro ::, liebe Comtesse,

    vielen Dank für Eure tröstenden Worte. Nachdem ich mich am gestrigen Tag ausschließlich meinen Segeln gewidmet habe, sieht die Welt heute schon wieder etwas besser aus. In diesem Fall tat die Routine einfach gut. Das gibt Sicherheit. :-)

    Die Kladde liegt immer noch in meinem übervollen (Stoff- und Faden-) Mülleimer, aber immerhin habe ich den noch nicht geleert. Ein paar böse Blicke konnte ich mir heute Morgen dennoch nicht verkneifen.

    Warum das Projekt so in die Hose gegangen ist?! Gute Frage, liebe Comtesse. Ich denke, dass es an vielen Dingen lag - wie schon erwähnt der falschen Wahl an Stoffen (zu dick), zuviel Einlage (ebenfalls zu dick) und einem Schnittmuster in einer Fremdsprache, von der ich annahm ihr mächtig zu sein, mir aber seit gestern nicht mehr so sicher bin.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Liebstes :: stoffbüro ::, Dein Angebot, mir eine Kladde zu nähen oder eine taugliche Nähanleitung zu schreiben, würde ich natürlich liebend gerne annehmen, wenn da nicht die Sache mit der "Näherinnen-Ehre" wäre. Das hast Du ganz richtig erkannt! Heute Nacht habe ich mir Gedanken über eine Änderung des Nähanleitung gemacht und habe auch schon eine Idee. Trotzdem 1000 Dank für Dein Angebot! Das ist sooo lieb!

    Und, liebste Comtesse, Deine Grüße sind bei mir angekommen. Das nächste Projekt klappt bestimmt, aber ich werde mir ein Beispiel an Dir nehmen und vorher eine Extra-Portion Nutella zu mir nehmen. Zumindest bei Dir scheint das zu wirken.

    Bis bald, Anne

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  4. Och, Anne, Kopf hoch :-) Aber ich kenne das leider zu gut und ärgere mich dann am meisten über die vergeudete Zeit. Bei mir persönlich muss nach solchen Frusterlebnissen erstmal recht viel (gaaaaanz ganz viel) Zeit ins Land ziehen, bevor ich mich das nächste Mal daran wage. Dann wird's aber "meistens" umso besser, weil ich mir zig Mal den Kopf darüber zerbrochen habe und meine Fehler bereits kenne :-)

    So, ich bin sehr gespannt auf Deine nächste Kladde - egal, ob demnächst oder in 1, 2 oder 10 Jahren :-)

    Herzlichste Grüße aus der alten Heimat,
    Anja

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  5. Liebe Anne,
    leere ganz rasch den Mülleimer! Diesen Tipp wenigstens mag ich Dir geben. Meine Paranoia bei allzu großem Ärgernis reicht so weit, dass ich die Mülltüte direkt raus in die Tonne bringe, um nicht bei jedem weiteren Öffnen des Eimers erinnert zu werden.
    Darf ich Dir noch etwas zur Einlage sagen, die ich verwendet habe? Oder nein, wir machen's so: Melde Dich einfach bei mir, wenn Du noch einmal eine Kladde angehst. Keine Anleitung, bloß... ein paar Tipps... ;-)
    Ich fühle mich tatsächlich ziemlich schuldig. Würde als Trost sehr gerne den Pinguin anbieten, aber ich kenne ein Familienmitglied, das damti nachdrücklich nicht einverstanden wäre ;-)
    Liebe Grüße aus dem
    :: stoffbüro ::

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  6. Liebes :: stoffbüro ::,

    das verhunzte Stück scheint Dir ja wirklich keine Ruhe zu lassen. Ich habe es schon fast vergessen, obwohl ich den Mülleimer noch nicht geleert habe.
    Tipps?! Sehr gerne. :D All zu lange darf der neue Versuch nämlich nicht auf sich warten lassen, denn immerhin liegen hier der passende Malblock, 10 säuberlich gespitze Stifte, Radiergummi und Anspitzer - das alles natürlich mal drei - noch in meinem kleinen Zimmerchen und warten nur darauf, endlich einsortiert zu werden.
    Wegen des Pinguins: Um Himmels Willen! Der Pinguin hat doch schon seine neue Besitzerin gefunden. Das traute Glück möchte ich auf keinen Fall zerstören!
    Also, entspann Dich! Über Tipps freue ich mich und hoffe sehr, dass der nächste Versuch etwas wird.

    LG und ein schönes Wochenende, Anne

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  7. Liebe Anne,
    dann also: Tipps in aller Kürze ;-)
    Vorrangig zur Einlage: Mir scheint nämlich, das größte Problem liegt in dem Volumenvlies. Du brauchst ja weniger Volumen an das Ding, als vielmehr Festigkeit: Für die große Kleiner-Künstler-Kladde habe ich sog. Schabrackeneinlage verwendet, das hat mir ganz gut gefallen. Im Falle einer Wiederholung würde ich aber wohl auch hier das Decovil benutzen, das ich für die kleinen Notizheft-Kladden genommen habe. Das ist richtig steif, wie eine Mischung aus Pappe und Leder, und lässt sich in der Mitte prima falten. Außerdem lassen sich, wenn alles links auf links zusammengenäht ist, die Kanten super ausbügeln, weil sich der Stoff mit dem Bügeleisen wie von selbst um die Decovil-Kante legt. Saubere Kanten, saubere Ecken.
    Verstärkt habe ich so NUR den Oberstoff (also die Außenseite). Vom Innenleben verpasse ich nur den Einschüben einseitig Einlage, und zwar etwas festere Vlieseline (in etwa H250).
    Schließlich muss das Wendeloch ausreichend groß sein. Bei den kleinen Kladden habe ich mal gemessen: Mit 13cm klappte es gut. Bei der großen - weiß nicht mehr. Aber eben eher großzügig, weil die Einlage sich nicht gut durch ein kleines Loch würgen lässt.
    Vor dem Wenden die Ecken abknipsen, eh klar. Nach dem Wenden mit Schere oder Stricknadel die Ecken ausformen. Mit dem Decovil klappt das wie von selbst.
    Alles bügeln, und einmal ringsum absteppen.
    Erstmal aber: Ein erholsames Wochenende! Und wenn ich noch etwas tun kann... stets zur Stelle ;-)
    Liebe Grüße aus dem
    :: stoffbüro ::

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Danke, dass Du Dir die Zeit nimmst, ein paar Worte zu hinterlassen. :-)